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Positiv Denken reicht nicht!

Zum ersten Mal ist es mir im März 2005 so richtig aufgefallen: die Menschen haben ihr Lächeln verloren!
Zu der angegebenen Zeit war ich in einem Vier Sterne Hotel in Hurghada, um für die LTU-Touristik einen Werbefilm zu drehen. Ich war also dort, um zu arbeiten, aber alle anderen Gäste sind von weit her angereist und haben viel Geld bezahlt, um es sich hier in Ägypten so richtig gut gehen zu lassen.
2005 war ja, wie viele sich erinnern werden, ein besonders kaltes und schneereiches Jahr. In Ägypten aber konnte man Ende März bereits wunderbar Sonne und Meer genießen!

Meine Aufgabe als Filmer war, neben dem Ambiente auch die gute Stimmung der Menschen zu dokumentieren. Doch als ich in den Gesichtern das wohlige Lächeln suchte, um es mit der Kamera festzuhalten, ein zufriedenes, alles umfassendes Lächeln, eines wie das der Mona Lisa, konnte ich es nicht finden!
Die meisten Gesichter waren leer und ausdruckslos, manche wirkten müde, einige sogar leicht gereizt oder irritiert – als ob die Menschen spürten, dass da etwas fehlte….
Weder beim Gang zum wunderbaren, herrlich dekorierten Buffet, noch auf der Pool-Terrasse, wo man sich seine all inclusive Drinks schmecken lassen konnte, und auch nicht am Strand war dieses leise Lächeln zu entdecken, das ich suchte.

Das Lächeln kommt, wenn man sich das Positive bewusst macht

Ab und zu war da durchaus ein Lachen, vor allem dort, wo Kinder spielten. Das war nett, ich habe es gerne aufgenommen, aber dann weitergesucht.
An den Bars wurden (meist derbe) Witze erzählt – aber das zu diesen Pointen gehörige Gelächter wollte ich nicht. Ich wollte die Menschen lächeln sehen, still und an sich selbst gerichtet! Kein Kellner-Lächeln, kein „Cheese“ für die Kamera, sondern das Heben der Mundwinkel, das ganz von selbst entsteht, wenn man zufrieden ist! Wie man eben lächelt, wenn man sich wohlfühlt, ausgeglichen und mit sich und der Welt im Reinen ist. Und wenn man sich dessen bewusst ist!
Wann und wo bitte sollte man so ein Lächeln besser finden können, als an einem Urlaubsort, wo man essen und trinken kann wie im Schlaraffenland? Wo die Sonne scheint und man im blauen Meer baden kann, während zu Hause ein Meter Schnee liegt?
Im März 2005, in Ägypten, habe ich erkannt, dass es keinen bestimmten Ort gibt, der einem dieses Lächeln bringt!
Wenn man danach sucht – man erreicht ihn nicht mit dem Flugzeug! Man muss aus sich heraus und dann einen Schritt zurück treten, und sich selbst beobachten: bin ich entspannt, bin ich ausgeglichen, bin ich zufrieden? Kann ich mir selbst dabei helfen?
Ja: lächle!
In meinem Qi Gong Kurs stelle ich das immer an den Anfang: zuerst nehmen wir über die Füße Kontakt mit der Erde auf, dann entspannen wir Knie, Becken, Schultern, Nacken und Stirn – und dann lade ich alle ein, zu lächeln!
Durch diese kleine Mimik-Veränderung wird von der Stirn bis zum Zwerchfell positive Energie frei! Schlechte Gedanken sind kaum mehr möglich. Wenn ich in den Bauch lächle, spüre ich, wie mein Dantien, meine energetische Mitte, aufgeladen wird. Positives Denken ist gut, aber es reicht nicht! Man muss es fühlen, wahrnehmen, leben! In der Achtsamkeit.
Seit meinem Auftrag in Ägypten habe ich noch viele spannende Reisen unternommen: ich habe die Welt in mir selbst erforscht – und ich habe mein Lächeln gefunden 😉

Qi Gong mit Norbert Mühlbacher: Dienstags, 19.30, vita club Süd